Sternschnuppen zum anhören

Mitte Dezember stehen die Chancen gut, viele Sternschnuppen zu sehen. An dunklen Orten lassen sich über 100 pro Stunde sehen. „Stündliche Meteorraten“ heißen die Daten. Die lassen sich entweder als Grafik zeichnen – oder zum klingen bringen, zum Beispiel für WDR-KiRaKa!

Sonifikation von Sternschnuppenraten für WDR5-KiRaKa.

Im Dezember fliegt die Erde durch ein Meteorfeld, die so genannten Geminiden. Auf der Erde sehen wir die Geminiden nachts als Sternschnuppen. An sehr dunklen Orten können wir gegen 2 Uhr sogar bis zu 145 Sternschnuppen sehen. Die Zahlen dazu kommen von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. Die zu erwartende Anzahl von Sternschnuppenbeobachtungen pro Stunde heißt „stündliche Meteorrate.“ Mitte Dezember stehen die Chancen sehr gut, an vielen Orten Geminiden beobachten zu können – je nachdem, wie dunkel der Ort ist, an dem man sich befindet.

Diese Zahlen lassen sich auch in Klang verwandeln, also sonifizieren. Die Idee: Die Meteorrate bildet das Intervall, in dem ein Sternschnuppen-Sound abgespielt wird. Ein Beispiel: Um 2 Uhr nachts sind bei einer Grenzhelligkeit von N(5,5) etwa 56 Sternschnuppen zu sehen. Also: 60 Minuten geteilt durch 56 Sternschnuppen = alle 1,07 Minuten eine Sternschnuppe. Das wäre die Nacht in Echtzeit; für eine Sonifikation dauert das zu lange. Die Intervalle lassen sich aber skalieren, so dass die ganze Nacht in etwa 23 Sekunden dauert.

Unter die Sternschnuppen-Sonifikation lässt sich noch ein spaciger Sound legen, der lauter wird, je mehr Sternschnuppen am Himmel zu sehen sind und leiser, je weniger Geminiden zu sehen sind. Die Lautstärke zeichnet in etwa die Kurve im Diagramm nach. Die Soundfunktion dafür lässt sich gut in SuperCollider schreiben.

(
SynthDef.new(\space, {
	arg rate=1.0, out=0, bufnum=0, f=20;
	var sig, env, env_amp, env_wt;
	env_amp = ~env_amp; // = Meteorraten
	env_wt = ~env_wt/f; // = "y-Achse"
	env = EnvGen.ar(Env.new(env_amp,env_wt), doneAction:2);
	sig = PlayBuf.ar(1, bufnum, rate, loop:1, doneAction:1);
	sig = sig*amp*env;
	Out.ar(out,[sig,sig])
}).add;
)

Für KiRaKa, dem Kinderradiokanal vom WDR habe ich das für die Grenzhelligkeit N(5,5) umgesetzt. Hier geht es zum vollen Beitrag vom KiRaKa. Die Sonifikation ist auch in das Sonification Archive aufgenommen worden.